Mit einem Festwochenende feierten die Kameraden der Ortsfeuerwehr Neinstedt Ihr 125-jährigen Jubiläum.
Vom 20.06. bis zum 23.06. wurde rund um das Neinstedter Gerätehaus viel für Groß und Klein, Feuerwehrkameraden und Interessierte sowie Bürgerinnen und Bürger geboten.
Am Freitagabend luden die Kameraden um Ortswehrleiter Karsten Walter sowie Stellvertreter Holger Band zum Festakt und Ihrer diesjährigen Jahreshauptversammlung ein. Neben der Stadtwehrleitung waren auch Vertreter des Kreisbrandmeisters, des Kreisfeuerwehrverbandes Altkreis Quedlinburg e.V. sowie politische Vertreter aus Ortschaftsrat und Stadtverwaltung zu Gast.
In seinem Rechenschaftsbericht ging Karsten Walter auf das zurückliegende Einsatzjahr ein, bei denen die 22 aktiven Kameraden|innen 41 Einsätze, darunter 18 Brand- und 8 technische Hilfeleistungseinsätze, abarbeiteten. Neben den aktiven Kameraden kommen noch 21 Kameraden|innen der Alters- und Ehrenabteilung sowie 7 Mitglieder der Kinder- und 15 Mitglieder der Jugendfeuerwehr hinzu. Bei Ihren Einsätzen wurden insgesamt 400 Stunden geleistet, hinzu kommen noch rund 1000 Stunden bei den 46 Dienstabenden sowie bei besuchten Aus- und Fortbildungslehrgängen. In diesem Rahmen wurden auch Ehrungen und Beförderungen vorgenommen. Geehrt und befördert wurden:
Janine Schäfer-Band – Übernahme in den aktiven Dienst
Holger Band – Hauptlöschmeister
Antje König & Franziska Winter – 1. Hauptfeuerwehrfrau
Rolf Kosock– Hauptbrandmeister
Marcel Sperling – 10jährige Mitgliedschaft
Manfred Kondziella – 60jährige Mitgliedschaft
Dietmar Gräger, Dirk Gräger, Rolf Kosock – aktive Arbeit in und an der Feuerwehr
Anlässlich des gefeierten Jubiläums gab Karsten Walter auch einen Einblick in die zurückliegenden Jahre.
Nachdem anfänglich männliche Ortsbewohner mit Feuerlöscheimer noch Hilfe leisteten zog 1894 der Fortschritt ein, es gab eine Feuerspritze, die ersten Kameraden wurden nach der Kreis-Polizei-Verordnung geschult und der erste Wehrleiter August Freist übernahm die Wehr. Unter Wehrleiter Karl Helmund wurde 1911 eine zweite Handdruckspritze angeschafft und die Mitgliederzahl wuchs durch den Eintritt des Männerturnvereines. Seit 1932 werden die Kameraden zu Ihren Einsätzen durch eine Sirene alarmiert, seit 1936 konnten sie mit einem Fahrzeug TS4 mit Anhänger noch schneller und schlagkräftiger ausrücken. Wie auch zuvor im 1. Weltkrieg hinterließ auch der 2. Weltkrieg Spuren bei der Feuerwehr, viele Kameraden kehrten nicht wieder heim, Frauen wurden an der Löschtechnik ausgebildet; doch durch den Wehrleiter Richard Graf und seine Stellvertreter wurde die fast am Boden liegende Wehr wieder aufgebaut.
Ab 1952 ging es steil bergauf, es wurde eine zweite TS4 zur Verfügung gestellt, 1953 wurde der neue Schlauchturm, komplett in Eigenleistung erbaut, fertig gestellt, 1961 wurde die erste Frauenlöschgruppe gegründet,1964 kam das erste Löschfahrzeug, ein K-30 und 1973 wurden die Schlüssel des neuen Gerätehauses und eines LO LF8 STA übergeben. In den 90er Jahren wurde neue Ausstattung und Ausrüstung angeschafft und die Ausbildung wurde sowohl auf Standort-, Kreis- und auch auf Landesebene vorangetrieben. Zum 100jährigen Jubiläum 1995 konnten die Kameraden ein neues Löschfahrzeug, ein LF 8/6 auf Mercedes-Fahrgestell in Empfang nehmen, seit dem gleichen Jahr hat die Wehr auch ein MTF, 4 Jahre später wurde Ihnen der Neubau des Gerätehauses übergeben. Die Jugendarbeit fand einen Neubeginn, nachdem Sie kurzzeitig fast zum Erliegen kam, mit der Neugründung einer Jugendfeuerwehr 1996. Damals waren 20 Kinder unter der Leitung von Rüdiger Kurzweg tätig, sie erlernten die ersten Grundlagen der Feuerwehr. Aktuell betreut Marcel Sperling als Jugendfeuerwehrwart 12 Jugendliche in der Jugendfeuerwehr. 2008 wurde ebenfalls eine Kinderfeuerwehr gegründet, die heute von Franziska Winter geleitet wird.
Am Samstagvormittag fand die Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Altkreis Quedlinburg e.V. statt. Am Nachmittag setzte sich dann ein großer Festumzug bestehend aus Spielmannszügen, Kameraden der Ortsfeuerwehr sowie der befreundeten Ortsfeuerwehren, Kinder- und Jugendfeuerwehren, Fahrzeugen und Gästen in Gang. Es ging einmal quer durch den Ort und der Umzug wurde von vielen Schaulustigen an den Straßen verfolgt.
Rund um das Feuerwehrgerätehaus gab es einen kleines Festplatz mit Schaustellern und Verpflegungsständen, des weiteren haben die Kameraden eine kleine Technik- und Bilderschau organisiert, bei denen sich die Besucher über den Wandel der Feuerwehr von den Anfängen bis zur heutigen Zeit informieren konnten..
Bedanken möchten Sich die Kameraden bei der Stadt Thale für die gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren sowie bei allen Unterstützern und Sponsoren, die zur Umsetzung dieses Festwochenendes beigetragen haben.