Diese Einschätzung bestätigte sich: Vor Ort war am Abgang eines Trafos ein Isolator einer 110kV-Starkstromleitung förmlich explodiert. In der Folge gerieten die Isolation des Kabels sowie weitere Elektronikkomponenten auf einem Stahlgerüst in circa 4 Metern Höhe im Außenbereich des Pumpspeicherkraftwerks in Brand. Bei unserer Ankunft wurden wir vom kurz zuvor eingetroffenen Bereitschaftsdienst des Kraftwerkes eingewiesen. Zusammen mit einem hauptberuflich dort arbeitenden Kameraden gingen wir zunächst unter Atemschutz vor. Nach doppelter Bestätigung, dass alle Komponenten stromlos geschaltet waren, konnten wir den Kleinbrand aus sicherer Entfernung und auch ohne Atemschutz ablöschen und die umliegenden Gerüstteile auf ungefährliche Temperaturen herunterkühlen.

Nach einer knappen Stunden konnten wir die Einsatzstelle an den Kraftwerksbetreiber übergeben und auf den wie leergefegten Straßen zurück nach Hause fahren. Nachdem wir unsere Fahrzeuge wieder bestückt und uns gegenseitig ein frohes Fest gewünscht hatten, ging es zurück zu unseren Familien zur – nun wohlverdienten aber doch etwas verspäteten –Bescherung.

PS: Zur Brandursache wurde in der Mannschaftskabine auf der Rückfahrt wild spekuliert. Schnell waren wir uns aber sicher, dass nur die Kollision mit einem fliegenden Schlitten (oder daraus fallenden Gegenständen?) zum Versagen des Isolators geführt haben kann. Und siehe da: Als wir wieder zu Haus waren, fanden sich tatsächlich einige Pakete unter dem Weihnachtsbaum, die vorher nicht da waren. Er muss also in der Nähe vorbeigekommen sein …