Datum: 7. September 2022
Alarmzeit: 17:59 Uhr
Alarmierungsart: DME; APP; Sirene
Dauer: 5 Stunden 31 Minuten
Art: Technische Hilfe Einfach / TH 1
Einsatzort: Stadtgebiet Thale
Fahrzeuge: ELW - Thale - 12, GW - G 2 - Thale - 71, GW - L1 - Thale - 53, HLF 10 - Thale 43, HLF 20 - Thale 46, KdoW - Thale - 11, LF 20/20 - Altenbrak - 44, LF 8/6 - Neinstedt - 42, LF 8/6 - Weddersleben - 42, MTF - Neinstedt - 19, MTF - Thale - 19, TLF 16/25 - Thale - 23, TSF-W - Treseburg - 48, TSF-W - Warnstedt - 48
Weitere Kräfte: Bauhof Thale, Bürgermeister Stadt Thale, Feuerwehr Quedlinburg, Feuerwehr Timmenrode, Ordnungsamt Stadt Thale
Einsatzbericht:
Vor allem der kurze, aber heftige Starkregen führte in vielen privaten Haushalten und öffentlichen Gebäuden zu vollgelaufenen Kellern. Die erste Einsatzstelle betraf zunächst die Karl-Marx-Str., in der sich ein reißender Fluss gebildet hatte. Hier wurden die Abwasserschächte geöffnet, damit das Wasser besser abfließen konnte. Zudem waren beide in der Nähe befindlichen Pflegeheime stark betroffen. Vor allem die Kellerräume und teilweise auch die Flure und Patientenzimmer waren vom Starkregen unterspült worden. Die Bewohner konnten vom Pflegepersonal rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Die Aufgabe bestand darin, das Wasser aus den Räumlichkeiten zu pumpen. Hierzu mussten die Einsatzkräfte zunächst die Räume von mehreren Sachgegenständen befreien, um anschließend drei Tauchpumpen zum Einsatz bringen zu können. Zwischendurch löste im Pflegeheim „Bergblick“ die Brandmeldeanlage aus. Auch hierfür war das Unwetter verantwortlich.
Um die Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Thale zu unterstützen, wurden bereits kurze Zeit nach der Erstalarmierung die Ortswehren aus Warnstedt und Weddersleben nachgefordert. Der Einsatzleitstand Thale wurde zudem umgehend besetzt, um die Einsätze im Stadtgebiet Thale von dort aus zu koordinieren und die Rettungsleitstelle zu entlasten. Mit Zunahme der Notrufe wurden die Feuerwehren aus Timmenrode und Quedlinburg nach Thale alarmiert, welche ebenfalls zahlreiche Einsätze im Stadtgebiet abarbeiteten.
Hierzu zählten unter anderem die Freilegung des Steinbachs in der Birkenstraße sowie das Abpumpen des Wassers in der Eisenbahnstraße, welche besonders stark betroffen war. Mittels Radlader wurden mehrere Abwasserschächte geöffnet, wodurch der Wasserspiegel schließlich zurück ging. Im Bereich Gartenbreite/Bockrieß sorgte der Haselbach für eine Überschwemmung der Straße. Die Einsatzkräfte pumpten das Wasser ab und kümmerten sich anschließend um vollgelaufene Keller in angrenzenden Wohnhäusern.
Weiterhin wurden Einsätze in Neinstedt, Weddersleben sowie in Treseburg und Wendefurth von den entsprechenden Ortsfeuerwehren abgearbeitet. Auch hier mussten Keller ausgepumpt, überflutete Straßen vom Wasser befreit und umgestürzte Bäume beseitigt werden.
Das Einsatzaufkommen war in kurzer Zeit sehr intensiv, weshalb die Einsätze nach Priorität abgearbeitet wurden.
Bürgermeister Maik Zedschack, Amtsleiter für “Bau und Ordnung” Stefan Oberacker sowie Sandra Lepsien vom Ordnungsamt haben sich am Abend zunächst im Einsatzleitstand einen Überblick über die Einsatzlage verschafft. Anschließend wurden gemeinsam mit der Stadtwehrleitung mehrere Einsatzstellen angefahren und eine erste Bilanz gezogen.
Leider hat der Starkregen auch im Bodetal für eine starke Verwüstung der Wanderwege gesorgt. Die Bergwacht Thale hat sich noch am selben Abend einen Überblick verschafft. Die Aufräumarbeiten werden auch dort einige Zeit in Anspruch nehmen.
Die Feuerwehren der Stadt Thale waren bis in die späten Abendstunden im Dauereinsatz und arbeiteten insgesamt knapp 50 Einsatzstellen ab.
Viele der Kameradinnen und Kameraden hatten zu Beginn des Unwetters selbst Schwierigkeiten die Gerätehäuser nach der Alarmierung anzufahren, da ihnen der Weg durch überflutete Straßen versperrt war. Erst mitten in der Nacht, nachdem die Einsätze beendet und die Kameradinnen und Kameraden in ihr Zuhause zurückgekehrt waren, mussten viele selbst große Schäden in ihren Wohnhäusern feststellen.
Die Stadt Thale sowie die Stadtwehrleitung bedankt sich daher einmal mehr bei allen Einsatzkräften, die zu Hause alles stehen und liegen gelassen haben, um der Stadt Thale und ihren Bürgerinnen und Bürgern in dieser Extremsituation zu helfen.
Die Feuerwehr Stadt Thale bedankt sich zudem bei allen Einwohnern, die tatkräftigt an den Einsatzstellen unterstützt und die Feuerwehrleute mit Essen und Trinken versorgt haben.
Wir wünschen allen betroffenen Bürgerinnen und Bürgern viel Kraft bei der Aufarbeitung der Unwetterschäden!